Aktuelles

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Liszt-Aktivist Hans Tesch schlägt Alarm.
Raiding wartet auf den Schnee
Hotterbegehung trotz Schlechtwetters
MGV lädt zum Frühlingsfest der Solo-Stimmen
S
chnapsbrener: Medaillen-Rekord für Raidinger
Starke Bilanz: Prof. Johann Erhardt feiert den 80er
„Liszt Selection“ reift im Holzfass
Sirtaki am Sonntag
Raiding bekommt ersten Tourismusprospekt
Bilanz: 7.000 Museumsbesucher im Jahr 2005
ÖVP lädt zum Ausflug nach Bayreuth
Lisztchor probt für Frühlingsfest
Hans Wiedeschitz. Der mit dem Mörtel malt.
Leserbrief: Karl Hrdina
Fasching: Barbara ist Königin, der Pfarrer predigt Witze
Sonderservice: Hundesitting für Konzertbesucher


Liszt-Aktivist Hans Tesch schlägt Alarm.

Falsche Entwicklungen und fehlende Initiativen zu Franz Liszt in Raiding.

Als Liszt-Aktivist und Vorkämpfer für das Liszt-Konzerthaus in Raiding sehe ich mich gezwungen, Alarm zu schlagen und auf Fehlentwicklungen hinzuweisen.

Der Raidinger Lisztverein resigniert.

Der einst so aktive und engagierte Lisztverein gibt offensichtlich auf. Das geht aus der aktuellen Mitglieder-Information des Obmannes hervor. Keine neuen Aktivitäten, keine Pläne für das neue Konzerthaus, keine Ideen für die Liszt-Pflege in Raiding. Mit wenig Aufwand überleben, scheint das Motto der aktuellen Vereinsführung. Konkret: In der Aussendung beschreibt der Liszt-Obmann resignierend den Rückzug des Vereines auf Service und belanglose Abwicklungen für die Liszt-Gesellschaft in Eisenstadt. Konzeptlosigkeit pur. Nicht einmal der Wille ist da, für Liszt in Raiding etwas zu bewegen. Meine Kritik: Der traditionelle Raidinger Lisztverein darf nicht als Handlanger und Hilfsorganisation der neuen Lisztgesellschaft Burgenland missbraucht werden. Und das beginnt nun leider. Der Lisztverein muss auch in Zukunft eigenständig für Liszt und für Raiding wirken. Funktionäre, die resignieren, sollen jetzt die Konsequenzen ziehen.

Kein Platz für Klavier im neuen Konzerthaus?

Wie ideenlos und lethargisch der Verein da steht, zeigt sich auch daran, dass das einzige Klavier, das der Lisztverein besitzt, ein Bösendorfer Flügel, nach Eisenstadt überstellt werden soll. Dabei gibt es für verstärkte Liszt-Aktivitäten ohnehin zu wenige Klaviere im Liszt-Geburtsort Raiding.

Gemeindeführung hat keine Perspektiven für den neuen Kulturbau

Das Positive vorweg: Der Bau des Liszt-Konzertsaales schreitet fort. Für die Eröffnung vom 15. bis 22. Oktober hat Dr. Walter Reicher, der Geschäftsführer der Liszt-Gesellschaft Burgenland, ein hörenswertes Programm zusammengestellt. Das verdient ein volles Haus und könnte die Basis für viele kommende Liszt-Aktivitäten in Raiding sein. Doch dem Vernehmen nach ist die Zukunft des Liszt-Zentrums nicht geordnet. Die Gemeindeführung (die Frau Bürgermeister ist im Vorstand der Liszt-Gesellschaft Burgenland und Obmann-Stellvertreter im Raidinger Lisztverein) gibt keine Informationen über die Pläne und Konzepte für Raiding und das Lisztzentrum. Sie verweigert sogar jede Diskussion. Mit der Folge, dass sich die interessierten Raidinger Liszt-Freunde vor den Kopf gestoßen fühlen. Statt große Zukunftspläne zu wälzen, sind die Raidinger pessimistisch, dass sich mit dem Liszt-Saal große Chancen verwirklichen könnten. Ein grobes Versäumnis, die Raidinger Bevölkerung nicht mit einzubinden.

Zieht sich die Liszt-Gesellschaft Burgenland nach der Eröffnung zurück?

Vielleicht rührt die Geheimhaltung auch daher, dass gröbere Änderungen im Management der Liszt-Aktivitäten bevorstehen. Angeblich soll Dr. Reicher die Alleinverantwortung für das Liszt-Programm in Raiding nach der pompösen Eröffnung mit hoher Kultur-Prominenz abgeben.

Wird KUGA das Raidinger Lisztzentrum führen?

Doch das führt nicht zu einer Konzentration der Kräfte in Raiding. Nein:

Raiding lässt sich offenbar alles aus der Hand nehmen. Die KUGA in Großwarasdorf soll die Liszt-Aktivitäten in Raiding managen. Es sollen schon Verhandlungen laufen. Meine Meinung als Raidinger Liszt-Vorkämpfer: Nichts gegen die KUGA. Sie hat ihre notwendige Rolle auf ihrem Sektor der Kultur- und Minderheiten-Veranstaltungen. Raiding braucht eine selbstbewusste eigene Leitung, die für ein Jahrhundert-Vorhaben, wie es Liszt in Raiding sein muss, hundertprozentig kämpft – und es nicht nebenbei betreut.

Viele Fehlentwicklungen, viele falsche Entscheidungen, keine Konzepte. Die Gemeindeführung verweigert beharrlich eine ernsthafte Diskussion. Die Raidinger sind trotz guten Baufortschritts ihres kleinen Kultur-Palastes pessimistisch. Der Raidinger Lisztverein resigniert. Viele offene Fragen, viele ungeklärte Zustände.

Als Liszt-Aktivist, der in der Freizeit und mit eigenen Mitteln WWW.RAIDING.AT (Liszt and more) betreut und der in den sechs Jahren als Lisztvereins-Obmann (1996 bis 2002) für einen adäquaten Veranstaltungssaal für den großen Komponisten und Klaviervirtuosen Franz Liszt in dessen Geburtsort erfolgreich gekämpft hat, möchte ich angesichts dieser Umstände und Entwicklungen nicht schweigen. Die Sache Liszt ist zu wichtig – für Raiding und das Burgenland – und zu ernst, dass sie so ungeordnet, geheim und offensichtlich konzeptlos betrieben wird. Die Verantwortlichen sind aufgerufen, sich der Sache anzunehmen.

Hirn für die Halle muss her

Raiding braucht eine Vision. Von dieser sind breit angelegt die nötigen Liszt-Initiativen weiter zu entwickeln. Die Gemeindeführung und Lisztverein scheinen alles der Liszt-Gesellschaft in Eisenstadt aufhalsen zu wollen. Künftige Konzert-Programme, künftige Konzepte, künftige Aktivitäten. Doch das wird nicht gehen. Genügsamkeit ist keine Tugend, Ratlosigkeit kein Erfolgsrezept. Maßnahmen im Dorf selbst sind gefragt. Wir dürfen nicht warten, dass uns andere beglücken. Hirn für die Halle ist nötig. Raiding braucht ein umfassendes Jahres-Konzept mit vielerlei Liszt-Aspekten. Dieses Konzept ist – anders als derzeit – aktiv zu entwickeln und öffentlich zu kommunizieren. Nur so wird das Liszt-Zentrum von den Raidingern als Jahrhundert-Chance, die es ist, verstanden. Nur so wird das Dorf zum authentischen Kultur-Veranstaltungsort, der international attraktiv ist.

Raiding hat Liszt. Raiding hat ein Konzerthaus. Raiding könnte aus beiden viel machen. Aber nicht so, wie es jetzt vor sich geht.

Mag. Hans Tesch
Liszt-Aktivist

PS: Die Dringlichkeit einer Vision und eines durchschlagskräftigen Konzeptes zeigt sich auch daran, dass Sopron gerade dabei ist, sein Liszt-Festival groß aufzuziehen. Und Sopron will mit Liszt zum „Salzburg Ungarns“ werden. Was Raiding droht, wenn nicht richtig gehandelt wird, da kann ich nur meine Warnung wiederholen: Raiding darf nicht Rohrau werden! Der Geburtsort Liszts muss auch die zentrale Liszt-Stätte werden!

Kontakt: hans.tesch@wimaxxed.at oder 0664/6278397.

Infos: www.raiding.at   Liszt and more. Das private Internet-Portal des Geburtsortes von Franz Liszt. Herausgeber: Mag. Hans Tesch

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Raiding wartet auf den Schnee

Der Maimer- Berg war bis vor 20 Jahren der Schlittenhügel für die Raidinger Kinder. Mit der Zeit verwilderte die Anhöhe gleich am Ortsrand und wurde nicht mehr benutzt. Nun feiert die pannonische Piste ein Comeback.

Die Esterhazy-Güterdirektion hat als Besitzer des Waldes der Gemeinde auf Anfrage gestattet, den Schlittenhügel wieder herzustellen. Was auch passiert ist. Anfang Juni wurde er vom Maschinenring gemulcht und in den Zustand wie vor 20 Jahren gebracht. Die Kosten übernimmt der Raidinger Dorffest–Ausschuss. „Im Laufe des Sommers werden wir Stroh-Biadl als Knautschzone bei der Tal–Station aufstellen“, kündigt Vizebürgermeister Markus Landauer die nächsten Arbeiten an und zieht eine positive Bilanz: „Nun ist gesichert, dass Kinder nicht mehr auf befahrenen Straßen rodeln müssen, denn der Maimer–Berg liegt abseits vom Verkehr.“ Bleibt jetzt, nur noch abzuwarten - auf den ersten Schnee.

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Hotterbegehung trotz Schlechtwetters

25 Unverwüstliche trotzten Wind & Wetter und machten sich auf die 2 Mal 11 km lange Strecke. Diese Hotterbegehung Ende April hat nun bereits Tradition. Eine positive Aktivität der JVP Raiding.

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MGV lädt zum Frühlingsfest der Solo-Stimmen

„In da Fruah, wann da Hahn mocht an Krahra.“

mgv

Der Raidinger Männerchor lädt zum Frühlingsfest der Solo-Stimmen.

Bereits zum siebenten Mal lädt – am 21. Mai – der Männergesangsverein Franz Liszt ein. Und wieder gibt es etwas Neues. Für besondere Highlights des Sonntag-Nachmittages sorgen heuer erstmals die Solisten:

  • Die Raidinger Bauern-Tenöre – mit einem ländlichen Klassiker.
  • Die zwei lustigen Poliere – mit einer Heinz-Conrads-Persiflage.
  • „Johann vom Liszthaus“ – mit einem Musical-Ohrwurm.
  • Das Erfolgsduo Gaby und Hans – mit einem Erfolgsschlager.
  • Und der singende Polizist – mit einem unter die Haut gehenden Muttertagslied.

Den bunten Reigen der Musik ergänzen der örtliche Kirchenchor und Musikschüler aus Raiding. Musikalisch geleitet wird das Frühlingsfest von Chorleiter Prof. Manfred Fuchs, der auch am Klavier begleitet.

Obmann Gerhard Hufnagel ist überzeugt, dass diesmal die Solisten die Besucher begeistern werden: „Es sind unkonventionelle Zusammenstellungen, schöne Melodien und alte Gassenhauer in lockerer Darbietung.“ Als erquickende Überraschung präsentiert Hufnagel einen kleinen Raidinger Klavierspieler: „Sie werden beeindruckt sein. Unter den Nachwuchsmusikern schlummert ein ‚kleiner’ Liszt.“

Frühlingsfest des Raidinger Männerchores
Sonntag, 21. Mai 2006, 14:00 Uhr
Festsaal Drescher, Raiding
Eintritt: Freie Spende

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Schnapsbrenner: Medaillen-Rekord für Raidinger

Raiding ist das Schnapsbrennerdorf des Mittelburgenlandes, das Kukmirn im Blaufränkischland. Diese stolze Bilanz lässt sich ohne Übertreibung nach den vorliegenden Ergebnissen der burgenländischen Edelbrand-Prämierung 2006 ziehen. Gleich vier Betriebe wurden von der kritischen Jury mit insgesamt zehn Medaillen bedacht. An der Spitze des Quartetts der Hobby-Destillateure steht Dipl.Ing. Wolfgang Hofer. Der EDV-Spezialist, der gemeinsam mit seinem Schwager Bernhard Artner – deshalb auch der Name Arthof – brennt, kann diesmal auf gleich fünf Medaillen, drei Mal Silber und zwei Mal Bronze, verweisen. Der Burgenland-Sortensieger des Vorjahres und in Ausbildung befindliche Verkoster hat heuer haarscharf die Goldene verpasst. Im destillatorischen Höhenflug befinden sich die „Schnaps-Brothers“, Gerhard und Manfred Hufnagel. Mit ihrem „Obst in seiner schönsten Form“, wie sie es dezent auf ihre Flaschenetiketten schreiben, haben sie diesmal zwei Silberne errungen. Das beste Ergebnis für die Tüftler und Qualitätsfanatiker, wenn man von der – etliche Jahre zurück liegenden - Österreich weiten Silber-Medaille bei Wolfram Ortners Destillata absieht. Persönlich etwas enttäuscht ist Hermann Wolf. Aber immerhin hat der vor zwei Jahren höchstdekorierte burgenländische Kirschbrand-Spezialist diesmal zwei Bronzene bekommen. Voller Freude ist hingegen Norbert Pazmann. Der Lohn für dessen Bemühungen ist eine Silberne für seinen Kriecherlbrand. Insgesamt ein sensationelles Ergebnis und ein Zeichen dafür, dass mit konsequenter Arbeit, mit Weiterbildung und mit Liebe zum Detail große Erfolge möglich sind.

Die Medaillen:

Arthof. Silber für Tresterbrand Cabernet-Sauvignon/Merlot, Apfel Gloster und Birne Kaiser Alexander. Bronze für Tresterbrand Sauvignon Blanc und Tresterbrand Müller-Thurgau

Hufnagel: Silber für Apfel und Tresterbrand Sämling

Pazmann: Silber für Zwetschke-Kriecherl

Wolf: Bronze für Kirsch und Birne

Die ausgezeichneten Edelbrände sind selbstverständlich bei den jeweiligen Brennern erhältlich.

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Starke Bilanz:
Prof. Johann Erhardt feiert den 80er

In alter Frische zeigt sich der Jubilar und zeigt auf seine Geburtstagsgeschenke. Aufgestapelt ergeben sich 45 Zentimeter Bücher. Auf den ersten Blick typische Geschenke, aber genauer betrachtet, ein großes Kompliment für den nach wie vor aktiven Geist und intellektuellen Zeitgenossen. Und wenn einer so wie er 80 wird, dann kann er viel erzählen. Als Politiker, als Liszt-Forscher und als Familienmensch. Bei einem Besuch von Hans Tesch hat Professor Erhardt für RAIDING.AT sein Leben ein wenig Revue passieren lassen.

Einsatz für die Politik

Ein politischer Kämpfer ist der bislang höchstrangige Politiker Raidings geblieben, das sieht man bei seiner Begeisterung für die historischen Betrachtungen.  „Die Wahrheitsfindung ist mir wichtig“, sagt Erhardt und zeigt die kleine, zuletzt nachträglich eingefügte Beilage zur von ihm mitverfassten Festschrift des ÖVP-Landeshauptmannes Dr. Lorenz Karall. „Der SPÖ-Politiker Dr. Renner war nicht der Vater des Burgenlandes, wie er gerne bezeichnet wird. Offizielle Aufzeichnungen zeigen, dass er nach dem zweiten Weltkrieg schon von 8 Bundesländern ausgegangen ist. Das Burgenland hat Renner aufteilen wollen“, stellt er anders publizierte Meinungen richtig. Auch sein eigenes Bild als Politiker ist ihm im Rückblick wichtig. Die ÖVP hat er nie als Selbstzweck verstanden, sondern als Instrument zur Durchsetzung christdemokratischen Gedankengutes. „Ich war nie ein Revoluzzer. Ich habe innerhalb der ÖVP kritisiert, mich aber auch in schwierigen Situationen immer solidarisch nach außen gezeigt.“ Dass er als Landesparteisekretär und Wahlkampfleiter harte Bandagen ausgefochten hat, dazu steht er. Und er erinnert sich an clevere, taktische Maßnahmen, die den damaligen SPÖ-Strategen Dr. Fred Sinowatz bis zur Verzweiflung gebracht haben. „Wenn wir's wollen, geht's!“ hat er sich zum heimlichen Motto gewählt. Wer aber so lange in der Partei an vorderster Stelle kämpft, erlebt auch bittere Stunden. „Der Verlust der Landtagsmehrheit 1964 war schmerzhaft. Wir haben damals erstmals mit Landeshauptmann Josef Lentsch einen Persönlichkeitswahlkampf geführt, und leider hat dann der Spitzenkandidat aus gesundheitlichen Gründen im Wahlkampf nicht auftreten können. Aus dem erhobenen haushohen Vorsprung ist eine knappe Niederlage geworden. Ein harter Schlag.“ Und darüber hat ihn auch nicht der darauf folgende historische Wahlsieg 1966 trösten können, als die ÖVP im Burgenland bei der Nationalratswahl das beste Ergebnis der vergangenen 17 Jahre erzielt hatte. Zur Information: Johann Erhardt war 21 Jahre im burgenländischen Landtag (1956 bis 1977), davon 3 Jahre dritter Präsident und 9 Jahre zweiter Präsident. Und von 1960 bis 1968 war er auch Landesparteisekretär der ÖVP Burgenland. Nach der aktiven Politiker-Zeit ist Johann Erhardt aber nicht ruhiger und auch nicht anspruchsloser geworden. 16 Jahre war er Obmann des Seniorenbundes und hat bis vor wenigen Jahren noch mit persönlich höchstem Einsatz den Seniorenkalender herausgegeben. Heute trifft sich der rüstige 80er noch mit pensionierten Politikern zum Gedanken- und Meinungsaustausch, und er hat auch dort – wie könnte es anders sein – sein Amt: Schriftführer der burgenländischen Altmandatare. „Auch wenn wir früher einander nichts geschenkt haben, sitzen wird jetzt immer wieder unproblematisch friedlich beisammen“, sagt Erhardt, der nun mit dem ehemals harten Konkurrenten Fred Sinowatz befreundet ist.

Liszt ein Anliegen

Johann Erhardt ist ein Liszt-Aktivist der ersten Stunde. 1968 bei der Gründung des Raidinger Lisztvereines gehörte er zum engen Kreis derer, die mit der Lisztpflege gestartet sind. Vom Beginn an, 23 Jahre lang, Obmann-Stellvertreter, dann 5 Jahre Obmann und danach zum Ehrenobmann gewählt. Was heute in Raiding in Sachen Lisztpflege passiert, daran hat Johann Erhardt an vorderster Stelle und mit vielen Ideen mitgearbeitet. Den Aufführungssaal für Liszt-Werke hat auch er für Raiding ersehnt. Und dass ihm Liszt viel Zeit und Liebe Wert ist, zeigen seine Publikationen. Zum 25-Jahr-Jubiläum des Lisztvereines hat er eine Festschrift zu den Gedenkfeiern verfasst, er hat die Besuche Liszts in den Nachbargemeinden dokumentiert, den Raidinger Dorfschullehrer Liszts porträtiert und über das Lisztdenkmal in Ödenburg geschrieben.

Autor und Publizist

1993 hat Johann Erhardt den Ehrentitel „Professor“ bekommen. Für sein öffentliches kulturelles und publizistisches Wirken. Autor war und ist der Raidinger Bauernsohn in einigen Bereichen. Er publiziert bei großen oder regelmäßigen ÖVP-Publikationen und zu örtlichen Anlässen ebenso wie zu historischen Persönlichkeiten im burgenländisch-ungarischen Grenzraum oder über die Kindheit Franz Liszts. Nicht zu vergessen seine poetische Ader. Die Gedichte und Betrachtungen in heimatlicher Heanzn-Mundart bieten interessante Einblicke und sind daneben äußerst unterhaltsam.

Stolz auf die Nachkommen

Den „Professor“ stellt Johann Erhardt nicht in den Vordergrund. Was ihn aber wirklich stolz stimmt, sind seine Familie, seine Kinder und Enkel. Und dass seine Enkeltochter (die Tochter des ÖVP-Abgeordneten Werner Gradwohl) gerade dabei ist, in der Jungen ÖVP ein offizielles Amt im Bezirk einzunehmen, kostet ihn zumindest ein zustimmendes Schmunzeln.

Insgesamt blickt Johann Erhardt mit Zufriedenheit zurück. Darauf, dass er gesund aus der amerikanischen Gefangenschaft in Deutschland und Frankreich zurückkehren konnte. Darauf, dass er mit seiner politischen Arbeit und seinem persönlichen Einsatz viel bewegen konnte. Und darauf, dass er auch als Gastgeber und Gesprächspartner gern gesehen war. Sein Familien-Album strotzt von Fotos, Dokumenten und Widmungen. Allen voran Namen wie Bundeskanzler Alfons Gorbach,  Melinda Esterhazy, Otto von Habsburg oder Wieland Wagner. Und je länger man mit dem Jubilar vor seiner gut bestückten Liszt- und Burgenland-Bibliothek spricht, desto mehr Erinnerungen sprudelt er heraus. So nennt er es als sein einschneidendstes Erlebnis, wie die kommunistischen Regime in Osteuropa gescheitert sind. Und der Politiker aus Leib und Seele ergänzt, dass er helfen konnte, die christdemokratische Partei in Ödenburg zu gründen. Im Gehen fallen beim Blick auf den Schreibtisch Bücher und Schriften zum Thema Esterhazy auf. Entwickelt sich da das nächste Vorhaben, Herr Professor? „Konkrete Pläne habe ich keine, aber einige Ideen.“

RAIDING.AT wünscht noch viele erfüllte Jahre. Alles Gute.
(16. 3. 2006 / Hans Tesch)

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„Liszt Selection“ reift im Holzfass
(März 2006)

Ein Spitzenprodukt soll es werden, ein vollmundiger Roter, der erstmalige gemeinsame Cuvée der Raidinger Winzer. Derzeit reift die Mischung aus Blaufränkischem, Zweigelt, Merlot und Cabernet Sauvignon in den Holzfässern. Die beteiligten Winzer – Pepi Probszt, Günter Freiberger, Norbert Pazmann, Franz Löschnauer, Gregor Wolf und Friedrich Schumitsch – sehen schon gespannt der Präsentation im Spätsommer entgegen. Eine eigene Etikette auf den 1.800 Flaschen soll auf das kulturelle Highlight der Gemeinde hinweisen, auf Franz Liszt, den großen Sohn des Ortes. Für die Öffentlichkeit im feierlichen Rahmen wird der Cuvée im Oktober zu verkosten sein – bei der Eröffnung des Liszt-Konzertsaales, beim Festival an den Tagen vor dem Liszt-Geburtstag.

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Sirtaki am Sonntag
(März 2006)

Das hätte niemand gedacht! Dass die ORF-Show „Dancing Stars“ bis ins Mittelburgenland Wellen schlägt. In Raiding sind 40 Mädchen, Frauen, Burschen und Männer dabei, die perfekten Tanzschritte zu erlernen und zu trainieren. Unter der professionellen Anleitung des Tanzlehrers Zacky werden in zwei Gruppen der leichtsinnige Cha-Cha-Cha, der tiefgehende Sirtaki, der schwierige Langsamer Walzer, der wilde Rock'n Roll, der rhythmische Jive und die hüftbetonte Rumba einstudiert. Der 39-jährige ehemalige Turniertänzer weiß, wie er die ungelenken Beine in Szene setzen kann. Mit lockerer Vehemenz erarbeitet er die richtigen Schrittfolgen und achtet auf die korrekte Tanzhaltung. Vorwärts, seitwärts, drehen – und Wiegeschritt. Viele sind heimlich stolz auf sich, endlich den Mut gefasst zu haben, das Tanzen gründlich zu erlernen. Praktisch kein Pärchen klagt über mangelnden Erfolg.

Doch diese Welle der Begeisterung wäre nicht ausgelöst worden, hätte nicht die engagierte Initiatorin, Judith Zolles, herumgefragt und eingesagt, telefoniert und koordiniert. Die kleine Anerkennung für die gelungene Freizeit-Bewegung wurde im Gasthaus Löschnauer, wo Sonntag für Sonntag die Tanzstunden abgehalten werden, übergeben: eine Blaufränkisch-Magnum. Judith freut sich aber viel mehr auf die laufend geäußerten positiven Reaktionen und die Freude an einem neuen Hobby. Und das größte Kompliment für die Initiatorin ist, dass der Tanzkurs gleich ohne Pause fortgesetzt wird. Die Zeit des Einheitsschrittes auf der Tanzfläche ist jedenfalls vorbei. Die Raidinger Dancing Stars sind unterwegs.

 

Raiding bekommt ersten Tourismusprospekt
(März 2006)

Der Liszt-Geburtsort bekommt noch in diesem Jahr seinen ersten Tourismus-Folder. Im Entstehen ist ein gefälliger und informativer A-5-Prospekt, der zu einem Besuch in Raiding einlädt. Der Initiator für die längst notwenige Broschüre ist der neue Tourismusobmann Norbert Pazmann. „Wir wollen die Gäste einladen, zu uns nach Raiding zu kommen. Der Prospekt soll ihnen einen Gusto darauf machen und helfen, ein Quartier im Ort zu finden und die Ausflüge und Freizeitaktivitäten zu planen“, beschreibt Pazmann den Hintergrund dieser Aktivität. Gestalter des Folders ist Fachhochschul-Student und „Homepageprofi“ Christian Tesch. Er will auf kompakte Inhalte und ansprechende Gestaltung zugleich achten und das – vom Raidinger Printpoint Alfred Landskorn hergestellte – 24-seitige Druckwerk zu einer „Visitenkarte des Ortes“ machen.

 

Bilanz: 7.000 Museumsbesucher im Jahr 2005
(März 2006)

Die alljährliche Winterruhe hat es für Franz Liszt 2005 nicht gegeben. Das Lisztmuseum hat zwar wie üblich mit 31. Oktober bis zum Sonntag vor Ostern zugesperrt, doch gleich daneben herrschte Hochbetrieb. Die Bagger und Bauarbeiter hatten das Kommando,  und bleiben auch bis in den Spätsommer 2006.

Für das Lisztmuseum zieht der Kustos Johann Steurer eine positive Bilanz. „Die ganze Welt war 2005 wieder zu Besuch in Raiding“, freut sich der Museumsführer und zeigt mit Stolz die Eintragungen im Gästebuch. Aus Mexiko und Kanada, aus Kasachstan und Japan, aus England und Italien sind die Musikfreunde nach Raiding gepilgert, wo 1811 der weltberühmte Komponist und größte Klaviervirtuose seiner Zeit geboren wurde. „Der Regionalpräsident der American Liszt Society aus San Francisco war zu Gast, und der Gewinner des Internationalen Klavierwettbewerbes 2005, Sun Yingdi aus Shanghai, hat sogar eine CD dagelassen“, erinnert sich Johann Steurer. Auch Tausende Österreicher haben Liszt einen Besuch abgestattet, darunter viele Pensionisten und viele Schulklassen, von Deutschkreutz bis Gols.  „Insgesamt waren es rund 7.000 Besucher, um gut zehn Prozent mehr als in den beiden Jahren davor.“ 2001 waren es laut Statistik des Landesmuseums immerhin mehr als 8.400. Viele Besucher kommen Jahr für Jahr aus Deutschland, die meisten ausländischen Gäste sind auch zuletzt wieder aus Ungarn angereist. Wetterbedingt haben 2005 weniger Radfahrer im Museum vorbei geschaut, doch scheint es für viele Reisegruppen ideal zu sein, nach einem Besuch im Liszthaus mit der Radtour zu starten. Das Lisztmuseum ist jedoch mehr als ein Touristen-Stopp. Viele besuchen die Heimstätte des großen Komponisten ganz gezielt, sogar an bestimmten Tagen. Ein Klavierspieler hat sich zum Beispiel an Liszts Todestag, dem 31. Juli, ins Gästebuch eingetragen, und dankt seinem „Mentor Franz Liszt“.

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ÖVP lädt zum Ausflug nach Bayreuth
(März 2006)

Ein attraktives und anspruchsvolles Programm zugleich erwartet die Teilnehmer des ÖVP-Ausfluges nach Bayreuth. Auf dem Programm der Bus-Reise vom 6. bis 9. April 2006 stehen die Fränkische Schweiz, die Basilika in Gössweinstein, eine Tropfsteinhöhle und ein umfassendes Stadtprogramm in Bayreuth. In der – von Raiding ausgehenden – Partnerstadt des Burgenlandes werden im Zuge der Stadtrundfahrt das Festspielhaus, das Opernhaus, der Botanische Garten der Universität, das Haus Wahnfried sowie das Liszt-Museum und die Liszt-Grabstätte besucht. Ortspartei-Obmann Mag. Markus Landauer verweist bezüglich dieses umfassenden Programms darauf, dass „das Gesellige sicher nicht zu kurz kommt“, und nennt als Beispiel den Besuch des Maisel-Brauerei-Museums mit einer Bierprobe. Den Bus zahlt die Raidinger ÖVP und für die drei Nächtigungen gibt es einen Spezialtarif (35,50 Euro pro Nacht und Person im Doppelzimmer), das macht die Entscheidung zum Mitfahren sehr leicht. Restplätze waren zuletzt noch frei. Anmeldungen bei Markus Landauer (0664/1059376), Martin Waranitsch (02619/7158) oder Franz Zolles (0664/1513874).

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Lisztchor probt für Frühlingsfest
(März 2006)

Der Raidinger MGV, der Männergesangsverein Franz Liszt, steckt mitten in den Vorbereitungen für seinen nächsten großen Auftritt. Chorleiter Manfred Fuchs probt Freitag um Freitag um neue Lieder einzustudieren, die am Sonntag nach dem Muttertag, am 21. Mai, im Festsaal Drescher aufgeführt werden. Dass der Kirchenchor und die jungen Musikanten wieder zum Programm beitragen, ist für die rund 25 singenden Männer nur ein schwacher Trost. „Wir müssen uns sehr anstrengen, um mit dem Frühlingsfest an den großen Erfolg beim Adventsingen am Lisztplatz anschließen zu können“, erklärt Obmann Gerhard Hufnagel gegenüber RAIDING.AT. (12.3.2006)

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Hans Wiedeschitz. Der mit dem Mörtel malt.
(März 2006)

Ein Newcomer der burgenländischen Künstler-Szene macht von sich reden. Der Raidinger Hans Wiedeschitz präsentiert sich als weltweit einziger Mörtelmaler. Der zusagend positive Widerhall bei den ersten Vernissagen spornt den Autodidakten an. Derzeit fertigt er Mötelbilder aus Wüstensand.

Hans Wiedeschitz ist in eine schwere Zeit hineingeboren worden. 1948, Kriegsende, Deutschkreutz im Burgenland. Die Notwendigkeit, rasch Geld zu verdienen, führt ihn zur Maurerlehre in Wien, wo er dann Geselle und Baupolier wurde. Ehrgeizig war er, Fortbildung war eine Selbstverständlichkeit. Ab 35 Jahren arbeitete er als Bauleiter beim Porr-Konzern in Österreich, Deutschland, Polen und Italien.

Nach Raiding ist er über seine Frau gekommen. Mit 21 heiratet er Marianne. Er hat jedoch während der ersten Berufsjahre in Wien, dann in Brunn am Gebirge gewohnt. Seit 1999 ist er zurück im Burgenland, im Liszt-Geburtsort Raiding.

Persönliche Wende: vom Maurer zum Maler

Zurück zu den Wurzeln, also. Und das bringt eine Umkehr der Prioritäten. Die stressbetonte Arbeit tritt in den Hintergrund, die kreative Beschäftigung beginnt. Mußestunden bei der Malerei statt Überstunden auf den Baustellen, heißt die neue Ausrichtung. Aber: seinem „Lebenssaft“, dem Mörtel, bleibt er treu. Ein eigens – nach vielem Experimentieren bezüglich Haftung – entwickelter Künstler-Mörtel ist die Basis für seine schöpferische Aktivität. Es ist ein modifizierter, mit bestimmten Erdfarben eingefärbter Mörtel aus Unterfrauenhaider Sand. Die Rezeptur bleibt ein Geheimnis.

Inspiration im Wintergarten

Im mit selbst geschaffenen Keramik-Elementen im Hundertwasser-Stil kreierten Ambiente, dem Wintergarten und dem Feng-Shui-Garten, schöpft Hans Wiedeschitz Kraft und Ideen für seine Mörtel-Bilder. Das Motiv, die Thematik für seine Bilder holt er sich aus seinem Beruf, aus Gegenständen des Alltags, aus dem Umfeld und der Natur, von den Menschen sowie aus Eingebungen und inneren Regungen. Als Untergrund wählt er Leinen, Holz oder Styropor. Und er arbeitet auch auf Wänden. Er fertigt großflächige Wandmalereien. Beim Mörtel greift er nur zu Quarz-Sand aus Unterfrauenhaid, je nach Thema und Motiv mit ungleicher Körnung. Der Rohstoff wird vom Stoff bestimmt. Die Farbtöne, denen er eine überhöhte Funktion gibt, erschafft Hans Wiedeschitz mit viel Liebe. Seine Mörtelfarben sind nicht wiederholbare Zusammensetzungen. Und bei der Umsetzung wendet er verschiedene Techniken an. Er wischt, reibt und schüttet, er fliest und wirft, er spachtelt und spritzt. Und er modelliert.

Material ist Botschaft

Hans Wiedeschitz ist der erste, der mit Mörtel malt. Und er hat sich diesen Begriff des „Mörtelmalers“ auch rechtlich schützen lassen. Doch damit nicht genug. Als Autodidakt arbeitet er ständig an der Verbesserung seiner Techniken und seiner kreativen Zugänge. In der Herstellung des Mörtels und im erzwungenen raschen Arbeiten damit liegt für ihn der besondere Reiz. Die Risse beim Schwindmörtel werden zu Charakterzügen. Das Material ist Botschaft.

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Leserbrief:
Karl Hrdina zur Ehrenbürgerschaft für Alois Nöhrer (02/2006)

Ein wahres Raidinger Märchen

Es war einmal .... im Herbst des vergangenen Jahres, da kam ein von weit zuagroaster Bote an die Pforte der Raidinger Gemeindefestung und überbrachte einen Antrag. Darin begehrten einige wackere Ritter, dass Hrn. Altbürgermeister Alois Nöhrer für sein jahrzehntelanges kommunalpolitisches Wirken in den Ländereien Raiding-Unterfrauenhaid-Lackendorf die Raidinger Ehrenbürgerschaft verliehen werden möge.

Alleine, die Königen und ihr Gefolge fanden bislang keine Gelegenheit, diesen Antrag zu bearbeiten. Da er offenbar wiederholt nicht bei den Tafelrunden behandelt wurde, ereilte diesen Antrag das Dornröschenschicksal und er fiel in einen tiefen, tiefen Schlaf in irgendeiner Schublade.

Seither hat es niemand mehr gewagt, ihn brutal zu wecken und einer Erledigung zuzuführen. Und so hofft das Volk von Raiding, dass irgendwann ein wackerer Prinz alle Hindernisse überwindet und Dornröschen abstaubt und wachküsst. Und das Wunder geschieht, dass Hrn. Altbürgermeister Nöhrer auch in Raiding jene Anerkennung zuteil wird, die ihm die Völker von Unterfrauenhaid und Lackendorf bereits erwiesen haben.

Ja, und wenn man ganz fest daran glaubt, dann werden Märchen manchmal sogar wahr!

Karl Hrdina
Bürger von Raiding

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Fasching: Barbara ist Königin, der Pfarrer predigt Witze

Barbara übernimmt von Verena das Amt der Faschingskönigin 

Lange dünne Beine, schwarze Haare, blaugrüne Augen und ein strahlendes Lächeln – so sieht die neue Faschingskönigin von Raiding aus. Mit ihren 22 Jahren zählt Barbara Drescher nicht zu den jüngsten Faschingsköniginnen in der langen Geschichte dieses schönen Faschingsbrauchs, aber sicherlich zu den schönsten. Darauf verweist alleine schon das Hobby der in Ausbildung befindlichen Altenpflegerin: sie modelt. Übernommen hat Barbara II. ihr Amt nach einer Wahl am Faschingfreitag von der Krankenschwester Verena Löschnauer. Der Fasching in Raiding – organisiert von der Burschenschaft – ist seit Jahrzehnten das unterhaltsame Highlight im dörflichen Terminkalender. Von Freitag bis Dienstag wird gefeiert und getanzt, bis keiner mehr stehen kann. Den Anfang der Veranstaltungen macht seit 2 Jahren das Gschnas am Freitag, bei dem die Königin gewählt und gekrönt wird. Am Faschingsonntag marschieren die Mädchen und Burschen begleitet von der Jugendmusikkapelle Lackenbach vom Gasthaus Löschnauer zur Kirche. Auch dort ist an diesem Tag alles anders: die Burschen ministrieren, die Mädchen singen Songs und der Pfarrer predigt Witze. Nach der heiligen Messe werden vor der Kirche „Gassenstückl“ getanzt. Zwei, drei Polkas - dann wird wieder Aufstellung genommen, um geschlossen zum Gemeindeamt zu marschieren.

„Narrenfreiheit“ nach Schlüsselübergabe

Vor dem Gemeindeamt übergibt Bürgermeisterin Anna Schlaffer dem Burschenchef Marco Grabner und der amtierenden Faschingskönigin Barbara II. einen Schlüssel, das Symbol für die Regentschaft der Narren bis zum Aschermittwoch. „Ein ganz besonderes Erlebnis, den Schlüssel offiziell zu übernehmen und somit Schirmherrin über die Raidinger Narren zu sein. Ein Gefühl, das ich nicht missen möchte“, so die amtierende Faschingskönigin. Vom Gasthaus, wo wieder getanzt und getrunken wird, geht es dann nicht alleine nach Hause. Ein besonderer Brauch ist, dass der Bursch, von dem Mädchen, mit dem er zur Kirche gegangen ist, zum Mittagessen nach Hause eingeladen ist. Feierlicher Höhepunkt ist am Sonntagnachmittag, für den die Jugend eine festliche Faschingspolonaise einstudiert hat. Begleitet mit Live-Musik wird bis in die frühen Morgenstunden getanzt, gelacht und gefeiert. Doch zum Rasten kommt ein Raidinger auch danach nicht. Denn bereits am Rosenmontag geht es weiter mit dem traditionellen Hausieren. Die Faschingsnarren – verkleidete Männer und Frauen – marschieren von Haus zu Haus und werden von den Hausherren und -damen verköstigt. Schluss ist erst, wenn das letzte Haus besucht, das letzte Glas geleert ist. Auch heuer hat wieder der Vater der Faschingskönigin – diesmal der Wirt Franz Drescher – zum Essen geladen. Die letzte Station, die ein Faschingsbursch zu absolvieren hat, ist der Faschingdienstag. Am Vormittag gibt es im Feuerwehrhaus ein Kanonengulasch zur Stärkung. Um Mitternacht klingt die Faschingszeit aus mit dem traditionellen „Faschingverbrennen“. Dabei wird der Fasching, der jedes Jahr in Puppenform ein aktuelles Thema darstellt, vor dem Gasthaus verbrannt. Das Resümee der Faschingskönigin 2006: „Der Fasching war für mich als Königin zwar anstrengend. Aber es war ein einmaliges Erlebnis. Ich habe mich geehrt gefühlt, die Faschingskönigin 2006 sein zu dürfen!“ (1. 3. 2006)

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Sonderservice: Hundesitting für Konzertbesucher

Er züchtet und bildet aus – und jetzt passt er auch auf. Karl Hrdina, der aus Wien zugezogene Raidinger, bietet Hundebesitzern einen einmaligen Service an. „Ein Konzertliebhaber soll durch seinen Hund nicht mehr gehindert sein, eine Veranstaltung im Mittelburgenland stressfrei zu besuchen“, begründet Karl Hrdina seine Idee und sein Angebot. Der leidenschaftliche Hundefreund und Hobby-Züchter übernimmt unkompliziert und professionell die Aufsicht. Über die entsprechenden Anlagen, gepflegte Zwinger, und die Ausbildung zum Aufpassen verfügt er seit mehr als zehn Jahren. Er besitzt selbst fünf Border Collies und zwei kleine Mischlingshunde, er betreibt seit neun Jahren den Hundesport in den Kategorien Agility und Flyball und bildet – als „Dog Consulter“ – Vierbeiner zu Rettungs- und Therapiehunden aus. Zu den Hunden gekommen ist der pensionierte Wiener Landesbeamte über seine Tochter Yasmin, für die er bei einer Hundesportveranstaltung einmal eingesprungen ist. Unterstützt wird er auch von seiner zweiten Tochter und seiner Frau Yeon Jou, einer gebürtigen Südkoreanerin. Karl Hrdina, „der auf den Hund aufpasst“, sieht es als Dienst an der Gemeinschaft an, wenn jemand wie er auch seinen kleinen aber exklusiven Beitrag an der Entwicklung einer touristischen Infrastruktur in Raiding und im Mittelburgenland leisten kann. Und was ihn besonders freut, dass er mit dem Hundesitting einen interessanten Service anbieten und für ihn selbst Arbeit und Vergnügen kombinieren kann.

Kontakt:

Karl Hrdina, 7321 Raiding, Wiesengasse 4.
Tel.: 0676/ 3421224, www.celtic-vineyards.at    
e-mail: bordercollies@wellcom.at

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Melinda Esterhazy: Die Ehrenbürgerin als Kunstsammlerin

Porzellan und Barockmöbel, Waffen, Gemälde und Bibliothek. Melinda Esterházy hat die fürstliche Kunstsammlung, die zu den größten in Österreich zählt, in eine Privatstiftung eingebracht.

Ich glaube, es war ganz im Geiste meines Gatten, den gesamten Kunst- und Kulturbesitz in die unauflösbare Esterházy Privatstiftung einzubringen", sagt Fürstin Melinda Esterházy.

Schon Johann Wolfgang Goethe sprach vom Esterházy'schen Feenreich als Hinweis auf den sagenhaften Besitz der Fürstenfamilie. "Ausdruck der Macht und eines außerordentlichen Mäzenatentums waren zu allen Zeiten die gewaltigen Wissenschafts- und Kunstsammlungen der Fürsten Esterházy", ist sich Stefan Körner, heute wissenschaftlicher Leiter der Sammlung, sicher. Den Grundstein dazu legte der junge Aufsteiger Nikolaus Graf Esterházy im 16. Jahrhundert. Als ungarischer Palatin residierte er im damals westungarischen Renaissanceschloss Lackenbach und legte dort eine beachtliche Bibliothek an. Sein Sohn Paul sammelte Gemälde der zeitgenössischen italienischen, niederländischen und deutschen Schulen. Er betrieb selbst alchemistische und astronomische Studien, dichtete, komponierte, malte und war ein begnadeter Tänzer.

Unter dessen Sohn Nikolaus II. wuchs die fürstliche Bibliothek bereits auf 70.000 Bände an. Aus den bedeutendsten Gemäldesammlungen der damaligen Zeit wie Borghese, Barberini oder Bourke wurden Werke von Rubens, van Dyck, Correggio, Tintoretto, Raffael oder Goya angekauft. Die Kollektion zählte zu den bedeutendsten europäischen Kunstsammlungen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Bildergalerie als eine Art Gründungshilfe an die ungarische Nationalgalerie zu sehr günstigen Konditionen übergeben. "Ein bewusster Akt des damaligen Fürsten als Ausdruck seines Nationalbewusstseins", erklärt der Generaldirektor der Esterhazy-Besitzungen und Neffe der Fürstin Melinda, Stefan Ottrubay.

Als Paul V. 1920 zum Fürsten ernannt wurde, war er erst 19 Jahre alt. Mit dem Bombenangriff auf Budapest und den Plünderungen in Eisenstadt entstanden 1945 Kriegsschäden an einem Teil der Schatzkammerobjekte. Trotzdem beherbergt das Esterházy'sche Feenreich auch heute noch eine der größten privaten Sammlungen. Den gesamten Wirtschafts- und Kulturbesitz hinterließ Paul bei seinem Ableben 1989 seiner Frau Melinda Esterházy. "Wenn eine Sammlung auf eine breite Sammlertätigkeit - seit 1620 - zurückzuführen ist, lässt sich dies nicht ganz mit einer zeitgenössischen Sammlung, wie beispielsweise der von Herrn Essl, vergleichen", meint Ottrubay. "Hier steckt viel zentraleuropäische humane Geschichte in dieser vielfältigen Sammlung."

2005 wurde die geheime Schatzkammer des Fürsten Esterhazy auf Burg Forchtenstein geöffnet. 59.000 Besucher strömten seither in die Kunst- und Wunderkammer. Teile der Kunstschätze, wie Bibliothek und Porzellansammlung, sind noch nicht einmal voll aufgearbeitet. 2003 gab der ungarische Staat 334 historische Bücher aus der berühmten Bibliotheca Esterháziana an Melinda Esterházy zurück. "Ich bin stolz darauf, dass sich heute bei Esterházy ein Team von zwanzig sehr kompetenten Fachleuten mit sehr großer Hingabe der Pflege der Sammlungen und dem Betrieb der verschiedenen Ausstellungen widmet", freut sich die Fürstin, die dafür gesorgt hat, dass die verbliebene Sammlung nun auch wissenschaftlich betreut wird.

Die Versicherungssumme der Kunstschätze ist zunächst nur auf lächerliche 50 Millionen Euro festgelegt. Da jeder Esterházy-Fürst Zeitgenössisches sammelte, hat man in jüngster Zeit auch begonnen, zeitgenössische bildende Kunst anzukaufen. Dabei will man vor allem junge Künstler der burgenländischen Region, wie etwa Birgit Sauer, fördern.

(Quelle: trend, 3/2006)


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