"Glücklich, wer mit den Verhältnissen zu brechen versteht, eher sie ihn gebrochen haben!" Franz Liszt

Lisztiges

 

Gedanken - Ausssprüche - Zitate

"Mein großer, lieber Freund! Cosima behauptet, Du würdest doch nicht kommen, auch wenn ich Dich einlüde. Das müssten wir denn ertragen, wie wir so manches ertragen mussten! Dich aber einzuladen kann ich nicht unterlassen. Und was rufe ich Dir denn zu, wenn ich Dir sage: komm? Du kamst in mein Leben als der größte Mensch, an den ich je die vertraute Freundesanrede richten durfte; Du trenntest Dich langsam von mir, vielleicht weil ich Dir nicht so vertraut geworden war als Du mir."
Richard Wagner an Franz Liszt, Bayreuth, 18. Mai 1872

"Wir haben der Musik ein Neuland abgerungen, das ohne uns niemals betreten worden wäre. Wir sind vom Schicksal dazu ausersehen, Wegbereiter zu sein."
Franz Liszt zu Hector Berlioz

"Man versteht seinen Genius noch nicht. ... Liszt hat seinen Speer viel weiter in die Zukunft geworfen als Wagner! Es werden Generationen vergehen, bevor er ganz und gar begriffen sein wird!"
Liszts Lebensgefährtin, die Fürstin Carolyne von Sayn-Wittgenstein, über F. Liszt.

 

Liszts Haarpracht als Namensgeber

Wofür Liszt alles herhalten muss! Eine Primatenart aus der Familie der Krallenaffen wird „Lisztaffe“ genannt. Den Namen haben die Affen bekommen wegen der Ähnlichkeit ihrer Haartracht mit der des österreichisch-ungarischen Komponisten Franz Liszt. Herausragendstes Kennzeichen der Lisztaffen sind lange, weiße Haare, die vom Kopf über die Schultern hängen. Der Rücken ist braun, die Arme und Füße sind weiß gefärbt. Der lange Schwanz ist an der Oberseite braun und an der Unterseite schwarz.

Die Lisztaffen leben ausschließlich im nordwestlichen Kolumbien. Sie sind tagaktive Baumbewohner, bevorzugen eher offene Wälder und finden sich selten tief im Regenwald. Die Nacht verbringen sie auf Astgabeln schlafend, um sich kurz nach der Dämmerung auf Nahrungssuche, Insekten und Früchte, zu begeben.

Zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach rund 140-tägiger Tragzeit zwei Jungtiere zur Welt. In erster Linie kümmert sich der Vater um den Nachwuchs, er trägt ihn auf seinem Rücken und bringt ihn der Mutter zum Säugen. Auch die anderen Gruppenmitglieder kümmern sich um die Kleinen. Die Lebenserwartung dürfte bei rund 10 Jahren liegen.

Die Lisztaffen gelten als gefährdet. Die Zerstörung ihres Lebensraumes sowie die Bejagung, um diese possierlichen Tiere illegaler weise als Haustier zu halten, haben dazu geführt, da ss sie als bedroht gelistet werden.

Abbildung (http://www.das-tierlexikon.de/lisztaeffchen_bild.htm ) . Dieser Artikel basiert auf den Informationen Lisztaffe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Inhalte . In der Wikipedia ist eine Autorenauflistung verfügbar.

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Buchtipp:

Liszts "Mephistowalzer" als Roman-Idee

Ollivier Pourriol nimmt sich in seinem ersten Roman viel vor. Es geht um Verrat, Kollaboration, Rache, Enttäuschung und Intrige. Der Roman spielt im modernen Polen, hat aber seine Wurzeln im Vernichtungslager Auschwitz. Ein junger Franzose wird zum renommierten Chopin-Wettbewerb nach Warschau eingeladen. Diese Einladung hat er allein dem berühmten Musiker Ostreich zu verdanken, denn er gilt als mittelmäßig und hat eher schlechte Kritiken erhalten. So sieht er dem Wettbewerb auch gelassen und ohne persönlichen Ehrgeiz entgegen. Stattdessen lässt er sich auf die Atmosphäre der Stadt ein.

Der Ich-Erzähler lernt drei unterschiedliche Frauen kennen, die ihm gefallen, und er beobachtet fasziniert einen geheimnisvollen alten Mann ohne Hände, der täglich als Zuhörer im Konzertsaal sitzt und von dem es heißt, er sei einmal ein berühmter Pianist gewesen. Sein Gönner Ostreich kümmert sich um ihn - und gleichzeitig auch nicht. Er bringt ihn mit einem Konkurrenten zusammen - Ergo Zeitos. Dieser gilt als großer Favorit des Wettbewerbs, vergibt den Sieg aber, als er im Finale nicht Chopin, sondern den "Mephistowalzer" von Franz Liszt spielt und disqualifiziert wird. Erst spät - und mit Hilfe einer Frau - begreift der Ich-Erzähler, warum Zeitos dies getan und wie Ostreich ihn für eine teuflische Intrige benutzt hat.

Der Leser beginnt eher zu verstehen, worum es in der Geschichte gehen könnte. Aber auch er erhält erst im Anhang vollständige Aufklärung. Ein raffinierter Schachzug des Autors. "Mephistowalzer" ist der erste Roman des französischen Philosophie-Lehrers und ein vielversprechendes Debüt.

Liszt zum Lesen, wenn auch keine leichte Kost: Ollivier Pourriol, Mephistowalzer, Roman, Aufbau Verlag, 18 Euro, ISBN 3-351-02956-X